Duftmarketing
Attacke auf das Unterbewusstsein: Einzelhändler, die ihren Umsatz steigern wollen, setzen Düfte ein. Das ist nicht neu. Duftmarketing gibt es seit mehr als 20 Jahren. Von Duftdesignern angeboten werden individuell komponierte Aroma-Symphonien, die über spezielle Aromageräte die Verkaufsräume beduften. Das ist eine ganz bewusst eingesetzte Attacke auf das Unterbewusstsein.
Mittlerweile zeigen zahlreiche Studien auf, welche Düfte welche Wirkung haben. So wirkt Lavendel beruhigend und stressabbauend und Citrusdüfte konzentrationsfördernd. Gewisse Kräuter oder auch »Wald«-Düfte lassen Menschen glauben, sich in einer sauberen Umgebung zu befinden, was nicht immer der Realität entspricht.
Ein spezieller Duft muss allerdings nicht immer umsatzsteigernd wirken. Wissenschaftler der belgischen Hasselt-Universität belegten, dass Schokoladenbeduftung in Buchläden zu einer Absatzsteigerung von Liebesromanen, aber gleichzeitig zur Verkaufsminderung von Krimis und Thrillern führten, so dass der Gesamtumsatz überhaupt nicht gesteigert wurde.
»ECHTER« BLUMENDUFT
Da, wo andere Branchen tricksen müssen, können Blumenfachhändler in ihren Verkaufsräumen echten Blumenduft einsetzen. Die schönsten Duftblumen in den Sommermonaten sind natürlich Rosen und Lilien, von denen schon ein Stiel mit drei, vier Blüten einen großen Raum beduften kann. Hinzu kommen Paeonien, Phlox, Levkojen, Freesien, Schokoladenblumen (Cosmos atrosanguineus), Veilchen, Flieder und Jasmin … um nur einige zu nennen.
AUSSERGEWÖHNLICH: NACHTDUFTER
Wussten Sie eigentlich, dass es viele Gartenpflanzen (Gehölze, Stauden, Kurzlebige) gibt, die hauptsächlich in den späten Abendstunden oder nachts duften. Das hat natürlich einen Grund: Zur Fortpflanzung werden nachtaktive Insekten angelockt. Eine Notwendigkeit der Natur, und gleichzeitig etwas Genussvolles für uns Menschen.
Im Mai blüht beispielsweise die zweijährige Mondviole (Lunaria annua). Etwas später und viel intensiver duftend folgt das ausdauernde Silberblatt (Lunaria rediviva). Auch einige Taglilien (die eigentlich Nachtlilien heißen müssten) duften besonders in der Dunkelheit. Nachtkerzen (Oenothera odorata) gehören auch in dieses Sortiment.
Typisch für alle in der Nacht duftenden Pflanzen sind die hellen Farbtöne der Blüten. Rot und dunkles Blau verschwinden nachts. Hellgelb, Hellblau und Weiß hingegen sind auch bei spärlichstem Licht noch sichtbar und ein weiteres Lockmittel für die in der Nacht fliegenden Bestäuber.