Marktblatt: Blumenfachgeschäft versus Discounter

Den einen, für alle gangbaren Weg, der nicht nur ein Überleben des Blumenfachhandels sichert, sondern ihm wieder eine erstrebenswerte Zukunft garantiert, gibt es nicht. Aber viele Anregungen zu diesem Thema aus der Floristenpraxis.

„Preislich mithalten mit den Discountern kann und will ich nicht. Besser machen und bei dem bleiben, was man kann und es zeigen – das ist meiner Meinung nach ein guter Weg. Wir müssen eben eine überzeugende Floristik zeigen und die Kunden »warm« umspülen. Ich sag immer, der Kunde muss wie ein Freund behandelt werden und nicht wie ein Feind. Wir müssen uns auch menschlich deutlich abheben von Discounter und Co.“

„Besser machen, abheben und froh sein um jeden Supermarkt/ Discounter in der Nähe. Das bringt Verkehr und jede Menge Kunden zu uns. Kunden, die unsere Arbeit zu schätzen wissen und nicht nur auf den Preis schauen.“

„Verstärkt auf Gärtnerware aus der Region zu setzen, halte ich auch für einen guten Weg. Wenn Floristen und Gärtner vertrauensvoll zusammen arbeiten, werden wir auch weiterhin ein Sortiment jenseits des Systemhandels haben. Klar brauchen wir auch Importe, dann aber zertifizierte Ware.“

„Es gibt natürlich die großen Erzeugerbetriebe, die die Discounter beliefern, denn das sind verlässliche Abnehmer. Diese Kapazität haben die kleinen Gärtner nicht. Aber auch sie brauchen in den Floristen verlässliche Abnehmer. Im Norden wird verstärkt auf bessere Kommunikation zwischen Floristen und Gärtnern gesetzt. Nur so geht das.“

„Ganz vermeiden kann man Überschneidungen von eigenen Schnittblumen-Sortimenten und denen der Discounter nicht. Aber es gibt ja viele Sorten, die in den Supermärkten nicht auftauchen. Bei Pflanzen ist es noch viel einfacher. Weg vom Standard, Besonderes auswählen und damit den Vergleich verhindern.“

„Handwerk und Gestaltung, Sortimentsauswahl und Service sind die eine Seite. Wichtig ist aber auch die Betriebswirtschaft. Ein Fach, das viele Berufsschüler geradezu hassen. Dass die Ketten den Bereich Blume in den letzten Jahren so forcieren konnten, liegt am stringenten Gesamtkonzept. Der kleine Edeka-Laden hat sich das allein nicht ausgedacht. Wir sind meist Einzelkämpfer. Ich plädiere für mehr konstruktive Zusammenarbeit und für eine bessere betriebswirtschaftliche Aus- und Weiterbildung.“

„Ich habe mein Blumengeschäft in einem Dorf mit 4.200 Einwohnern in einem strukturschwachen Grenzgebiet. Meine Kunden kommen zu mir, weil sie bei mir Sachen bekommen, die es anderswo nicht gibt. Sie wissen, dass ich nichts verkaufe, was ich nicht auch gerne mag.“

„Discounter bieten ihre Werbeware oftmals unter Einkaufspreis an, damit werden Kunden gelockt, die dann meist noch ihren regulären Einkauf erledigen. Da steckt der Umsatz. Diese Werbewirksamkeit erzielen wir, indem wir bei uns im Geschäft gratis eine schöne Geschenkverpackung anbieten oder zum Beispiel im Frühjahr bei uns gekaufte Frühlingsblüher als Geschenk in dekorative Holzkisten setzten und diesen Service nicht berechnen.“

„Ein Fachgeschäft muss vor allem mit Können und Fachwissen Verbraucher anziehen und begeistern. Billiganbieter gibt es schon genug. Aber wenn jemand schon ins Geschäft kommt, sollte da die Qualität stimmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Preis nicht mehr so ausschlaggebend ist, wenn die Menschen wissen, dass die Blumen lange halten und gut aufblühen. Dann muss ich mich nicht für meine Rosenpreise rechtfertigen. Meine Kunden sind immer zufrieden und erzählen mir oft, dass die Rosen mehr als zwei Wochen zuhause standen. Ich denke, nur so überlebt ein Fachgeschäft.“

„Ich sehe mir im Urlaub gern andere Blumengeschäfte an und frage mich so manches Mal, ob da die Zeit stehen geblieben ist. Die Handelswelt verändert sich rasant, nur da herrscht noch 80er-Jahre-Stil. Die kleinen Sammelsurium-Stuben sollten passé sein. Wir haben eine moderne Lichtanlage installieren lassen, haben große Fenster, eine psychologische Wegeführung und ein genau auf unsere Kunden abgestimmtes Sortiment. Aus der Fülle die Auswahl treffen, die für unsere Käufer auf den Punkt treffen, das ist meiner Meinung nach eine Aufgabe des Fachgeschäftes.“

„Ich vermisse bei nicht wenigen Blumenfachgeschäften ein klares Profil. Die, denen es auch heute geschäftlich gut geht, entwickeln sich ständig weiter, nehmen sich die Zeit für Produktentwicklungen und sind Wettbewerbern immer eine Nasenlänge voraus“

Foto: Blumenbüro Holland

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