Vegan /vegetarisch
Eine Zielgruppe für Floristen?
Abseits vom Trubel in der Hamburg-City veranstaltete die Großmarkt Hamburg Event GmbH den Hammonia Veggie-Weihnachtsmarkt am 1. Adventswochenende. Veranstaltungsort war Halle D des Blumengroßmarktes, präsent waren Aussteller aus Hamburg und der Metropolregion. Angeboten wurden ausschließlich Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe.
Zu den Ausstellern gehörte auch die Marktgemeinschaft BGM Hamburg. »Ich bin von HIER!«-Markenbotschafterin Elisabeth Schoenemann gestaltete den Stand und war an beiden Veranstaltungstagen mit ihrer adventlichen Floristik präsent. Diese sollte nach Vorgaben des Veranstalters »den veganen Richtlinien« entsprechen »Das war für mich eine interessante und neue Aufgabenstellung. Bisher hatte ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob Blumen, Pflanzen und die vielen Accessoires vegan sind«, erklärte Elisabeth Schoenemann.
Vegan – eine Lebenseinstellung
Veganer essen nichts, was tierische Inhaltsstoffe enthält. Diese Aussage trifft nicht annähernd das, was sich wirklich hinter dieser Lebenseinstellung verbirgt. Die Ernährung ist nur ein kleiner Teil dabei. Das erfuhr auch Elisabeth Schoenemann, als sie sich mit dem Thema auseinander setzte. Blumen und Pflanzen aus der Region – das war kein Problem. Aber was ist mit Kerzen, die ja in der Adventszeit unverzichtbar sind? Bienenwachs ist bei Veganern tabu. Aber es gibt ja noch Stearin und Paraffin als Kerzengrundstoffe. Paraffin wird aus Erdöl gewonnen – grundsätzlich vegan, aber ökologisch bedenklich. Stearin besteht aus pflanzlichen und / oder tierischen Fetten. Elisabeth Schoenemann wählte also die entsprechenden Stearin- kerzen. »Ansonsten gab es kaum weitere Einschränkungen.«
Jung, weiblich, vegan
Erstaunt über die Zielgruppe, die den Veggie-Markt besuchte, war Klaus Bengtsson, Marketingchef des Blumengroßmarktes. »Während auf dem Foodmarket (eine Verbraucherveranstaltung, bei der Waren und Dienstleistungen aus der Region im Mittelpunkt stehen /Anm. d. Red.) eher ältere Menschen zu finden waren, war das Publikum hier deutlich unter 30 Jahre, darunter viele Familien mit kleinen Kindern, etwa zwei Drittel Frauen und ein Drittel Männer.«
Lob und Kritik
Beworben wurde der Veggie-Markt übrigens intensiv über die sozialen Medien. Und da hatten einige Besucher kritische Anmerkungen, aber auch Lob hinterlassen. Erfreulich für Floristin Elisabeth Schoenemann und den BGM Hamburg: Es gab keine negativen Einträge über das Blumen- und Pflanzenangebot. FAZIT Blumenfachhändler, die sich für das Jahr 2017 die Erweiterung ihrer Zielgruppen vorgenommen haben, sollten die Veganer (und Vegetarier) im Blick haben. Diese Lebensphilosophie wird sich bei den jungen Menschen weiter durchsetzen. Man sollte auch über eine Bewerbung durch entsprechende Plakate nachdenken – eine Aufgabe, der sich auch die Blumengroßmärkte stellen werden.
Fazit
Blumenfachhändler, die sich für das Jahr 2017 die Erweiterung ihrer Zielgruppen vorgenommen haben, sollten die Veganer (und Vegetarier) im Blick haben. Diese Lebensphilosophie wird sich bei den jungen Menschen weiter durchsetzen. Man sollte auch über eine Bewerbung durch entsprechende Plakate nachdenken – eine Aufgabe, der sich auch die Blumengroßmärkte stellen werden.