Zu Pauschalpreisen liefern?

Branchenmeinungen: Dekorationen, die geliefert und vor Ort aufgebaut werden, sind für viele Blumenfachhändler ein lukratives Geschäftsfeld. Ein Kollege fragte kürzlich in einer Facebook-Fachgruppe, wie man da am besten bei der Abrechnung vorgeht.

»Ich möchte bei Dekorationen, die ich liefere und teilweise vor Ort komplettiere oder aufbaue, eine grundsätzliche Regelung bei der Berechnung einführen. Soll man eine Pauschale für Aufbau und Lieferung nehmen oder genaue Arbeitszeit und Lieferkosten abrechnen?«

„Ich finde, wir sollten das handhaben wie jeder Handwerker. Ich bin für pauschale Rüstzeiten und Entfernungszonen, die auf einer Karte markiert sind. Und für eine genaue Abrechnung der Arbeitszeit, wenn die Deko aufgebaut wird. Mindestens 70 Cent pro Arbeitsminute sollten es sein.”

„Bei uns kommt es auf das Volumen der Dekoration an. Bei einem Minibudget rechnen wir beispielsweise beim Anbringen einer Bankdeko in der Kirche genau die benötigte Arbeitszeit ab. Hinzu kommen Lieferkosten von 50 Cent pro Kilometer.”

„Wir berechnen bei Hochzeiten eine Aufbaupauschale von 40 Euro – egal wie viel geliefert wird. Hinzu kommt eine KFZ-Pauschale von 25 Euro plus 60 Cent für jeden gefahrenen Kilometer.”

„Ich rechne die Arbeitszeit inklusive Fahrtzeit ab. Bei einem vernünftigen Gesamtvolumen erwähne ich zwar die Fahrtkosten als Posten auf der Rechnung, schreibe aber »ohne Berechnung«. Das kommt immer gut an. Aber nie einfach weglassen, die Kunden brauchen das Gefühl, etwas geschenkt bekommen zu haben.”

„Ich habe in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit bei Dekorationen keine Liefer- und Aufbaukosten berechnet. Einen Dank von den Kunden gab es nie. Heute stelle ich pauschal 50 Euro in Rechnung. Das wird anstandslos bezahlt.«”

„Ich nehme bei einer normalen Hochzeitsdekoration – Budget um die 1.000 Euro – eine Pauschale für Anlieferung und Aufbau von 100 Euro. Das bezieht sich auf einen Umkreis von 15 Kilometer, und das Aufbauen darf nicht länger dauern als eine Stunde. Bei größeren Aufträgen kommt es auf die Höhe des Volumens an. Ab 5.000 Euro ist es mir dann egal, ob es auch mal zwei, drei Stunden Arbeits- und Fahrtzeit sind.”

Selbstbedienung im Blumenfachgeschäft?

Selbstbedienung beim Einkaufen ist für Verbraucher eine Selbstverständlichkeit. Speziell im Lebensmitteleinzelhandel und in Verbrauchermärkten ist dieses System Gang und Gäbe. Aber wie sieht das in Blumenfachgeschäften aus? Ist da auch Selbstbedienung gewünscht? Dürfen Kunden ihre Schnittblumen selbst aus den Präsentationsvasen ziehen? Topfpflanzen aus der Deko nehmen?

Bei diesem Thema gibt es – zumindest in der FB-Fachgruppe – kein Pro und Kontra. Unisono ist man der Meinung, dass die Kunden in Blumenfachgeschäften nicht selbst in die Vasen greifen sollten und auch Zimmerpflanzen und Accessoires nicht aus der Deko nehmen sollten.

Die meisten Floristinnen und Floristen haben die Erfahrung gemacht, dass Kunden nicht achtsam mit den Werkstoffen umgehen. Da wird nicht nur an den Knospen herum gedrückt, sondern auch Herausgezogenes einfach irgendwo zurückgesteckt oder gar neben die Vase gepackt.

Manche Blumenfachhändler hängen Schilder mit »Bitte keine Selbstbedienung« auf oder platzieren in jeder großen Präsentationsvase einen Stecker mit dieser Aufschrift. Empfehlenswert ist auch die Aufschrift »Bitte keine Selbstbedienung – wir helfen Ihnen gern«. Leider gibt es immer wieder Kunden, die sich nicht daran halten, und so passiert es, dass Schnittblumen abknicken oder andere Blüten unter dem herabtropfenden Wasser leiden. Eine Kollegin aus dem Frankfurter Raum hat festgestellt, dass es bei ihr zwei unterschiedliche Kundengruppen gibt. Da sind zum einen die Vorsichtigen. Sie schauen sich alles genau an, drehen und wenden die Ware ein paar Mal, aber achten darauf, nichts kaputt zu machen. Sie sehen, was da für Arbeit hinter steckt. Nicht nur das Werkstück an sich, sondern auch wie es dekoriert ist. Zum anderen gibt es die Discount-gewohnte Kunden. Sie ziehen alles einfach heraus und stellen es irgendwo zurück. Das sind die, die mit den Händen gucken, alles anfassen – manchmal auch zu feste, um zu sehen, ob die Blüten echt sind. Knack – oh kaputt … schnell wieder wegstellen, bevor es bemerkt wird.

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